1
Die weite Raumesbläue erfüllt der reinsten Weisheitsliebe
zeigt dir deine Natur das du dabei ganz erschauerst.
Befleckt und dunkel du dich fühlst
um den Vergleich mit schweren Tränen zu erwidern.
Vergießt du deine Tränen hilflos und entmutigt
Du hast dich nun gesehen
und wagst nicht nur einen Schritt vorwärts zu gehen.
Den Weg hat Er dir in seiner Reinheit gewiesen
damit du ihn in tiefster Demut beginnst
und in seinem Ganzen auch zu beschließen.
2
Du zeigst dich in Liebe, beschämt laufen meine Tränen.
Wie konnte ich mich meiner Größe rühmen
wo doch der Weg, der vor mir, noch so weit.
Demut soll in mir wachen mir zu zeigen meinen Stand
aus dem heraus ich kann dann wachsen
zu den Höhen, die ich nur geahnt.
Die Höhen, die im Niederen ich fand
und von dem ich ständig davon lief
im Glauben jenseits der Dinge
liege das gesuchte Land.
Beschämt kehrte ich am Ende des Weges
immer wieder zurück
zu dem was ich suchend verließ.
Das Gesuchte ich im Anfang fand
und erweitert in meiner Seele
ich das Suchen von neuem begann.
3
Die Liebe verzehrt mich
wem soll ich sie schenken
kann sie nicht halten.
Die Flamme glüht brennt mich aus
wie schmerzhaft und befreiend.
Ich so klein, wie soll ich es ertragen.
Fließ über, verschenke dich
mache mich von Schmerzen frei.
Nach dir rief ich, bettelte dich an
doch nun da du mich erhörst
wie hochmütig mein bitten doch war.
Wie soll ich dich ertragen
da mein Haus noch so klein.
Mögen die Schmerzen, das Feuer
es größer und reiner machen.
Verzeih mir mein allerliebster.
4
Modriger Gestank Jahrtausende alt
schwere Woge zum Lichte gedrängt
Leid erzeugt.
Qualen brennen Jahrtausende zur Nahrung.
Was kann ein Leben ertragen, erfüllen.
Ein Leben so kurz und die Nahrung
will nicht enden.
5
Ein großes JA
erfüllt die Seele.
6
Kennst du das auch?
Die Liebe durchfließt dich
und du sehnst dich mit Tränen
nach deiner Heimat.
7
Allein durch ihre Gegenwart
lässt Liebe Steine zu Tränen zerfließen.
8
Fern hältst du Wacht
wartest geduldig auf deine
eigene Wiederkehr.
Was hält dich von dir selber fern,
wenn nicht das, was du selbst gewollt.
In dir vergehen all die Zeiten
du wartest, wartest
kennst nicht Ungeduld.
9
Der Mensch hat sich nur körperlich aufgerichtet.
Seelisch lebt er noch in der Horizontale.
Wenn er sich auch seelisch aufrichtet
verbindet er das Geistige mit dem Physischen
erlebt die Gegenwart, verschmilzt zum Punkt
und explodiert zum Raum.
10
Hass und Traurigkeit wollen von mir Besitz nehmen.
Die Welt hat mich verstoßen
hat mich aufgegeben.
Allein mit mir,
wie am Anfang sehe ich mich wieder.
Das Alleinsein anzunehmen
sich zu befreien von all dem
was die Hoffnung kann nicht erfüllen.
Sich zu lösen, völlig zu befreien, um glückselig
mit der Welt Frieden zu schließen.
11
Wie lange willst du wandern
suchend nach dem Glück?
Das Glück liegt so nahe
und bedarf des Wanderns nicht.
Doch wie sollst du das verstehen
du Wanderer aus der Lust
da du dich siehst in Dingen
die dir sind so nah
und bringen dir viel Lust und Verdruss.
Mache halt und sieh dich um
bist du nicht das Wandern selbst?
Doch dies Ziel wäre dir zu nahe
bei deinem wandern von Berg zu Tale.
Tag und Leid werden vergehen
doch du haltest fest an deinem Begeheren.
Wanderer, siehst du nicht ein
dass du das was du bist
nicht erwandern kannst.
Mache halt, bleibe stehen
um dein wahres Wesen zu verstehen.
Sieh dich an und erkenne
was du bist und immer warst.
12
O, Leben
lange genug spieltest du mit mir dein Spiel
mir wurde es zu viel.
Du ließt mich laufen
ließt mich stehen
um am Ende nur die Verzweiflung
übrig zu sehen.
Was sollte ich tun?
Konnte nicht gehen noch stehen
und die Verzweiflung wollte ich auch nicht annehmen.
So ließ ich los
und hielt nichts fest
denn alles Bemühen hatte keinen Zweck.
Und nun geschah
was lange gesucht und an fielen Orts
ich mich vergeblich versucht.
Es kam leise, ohne Laut
in kleinen Schritten und dies alles
ohne zu bitten.
13
Jeden Tag ersterbe ich ein Stück
um näher zu kommen dem Glück.
Ich sterbe jeden Tag bewusst
aus Erkenntnis, dass es nicht lohnt
sich zu verlieren in Lust.
Kummer und Leid sage ich
Dank und lebe wohl
da sie mir halfen zu finden
meinen Lohn.
So ersterbe ich dem ich
um eins zu werden
mit dem was ist.
14
Der Engel spricht:
Warum kommst du nun zu mir
um beistand zu finden hier.
Habe ich dir nicht dein Leben lang
gezeigt den Weg
um zu gelangen zum guten Teil in dir.
Du jammerst, klagst als hättest du
nichts gewusst.
Sieh zurück und erkenne
das du selber der Verschuldner bist.
Du hattest zwei Stimmen in dir
die eine war dir lieber
doch nun kommst du zu mir.
Sie war die angenehmer und vertrauter
da sie bejahte deine Lebensgier
und zu gerne huldigtest du ihr.
Nun, nimm an dein Los und versuche
zu geben ein besseres in deinem
nächsten Daseinsschoß.
15
Noch schlummerst du in mir
du zartes Glück.
Wartend, pochend, auf Einlass bittend.
Wie gerne würde ich dir dies gewähren
mit offenen Armen dich empfangen
doch dies liegt am wollen nicht allein.
Zaghaft schaust du hervor
nur um dich kurz fühlen zu lassen
um Mut und Kraft zu geben
um dir ein angemesseneres Heim
zu bereiten.
16
Fremd warst du mir all die Zeit
sehr war mein Bewusstsein punktiert.
Ich erkannte dich nur
im fehlen der Dinge.
Doch nun, da die Fesseln loser
kommst du mir näher, mein stiller Bruder
immer näher
wirst zum Ich.
In dir sind enthalten all die Formen.
Bewegungslos lässt du in dir walten.
Die Zeit scheint dir fremd
warum sollts dich kümmern
Du lässt sie sein, ist sie doch
mit Formen in dir.
Doch verrate mir eins
was ist euer gemeinsam Spiel.
17
Schon lange bewege ich mich wie ein Pendel
von einem Pol zum anderen.
Viel Kraft braucht dieser Kampf der Gegensätze.
Doch auch ich werde einst wie das Pendel ruhen
zwischen den Gegensätzen
in den Gegensätzen.
Auch die größte Energie wird sich erschöpfen
wird sich erkären.
Ich werde kämpfen
bis ich des Kämpfens müde bin
und mich schließlich ergeben
in des Lebens Lauf.
Doch ich gebe gut acht
früher wäre es nicht angebracht.
18
Ich möchte nicht von dir gehen
ohne lebe wohl zu sagen.
Lange wandelte ich auf deinem Rücken
unterlag der süßen Lust.
Du gabst sie gerne
doch verbargst du die Schattenseiten nicht.
Doch dies alles wollte ich nicht wissen.
Ich wollte genießen und mein Leben beglücken.
Du gabst nicht auf mich
durch Leid zu belehren
das dies nicht sein kann der Weg
zum Glück meines begehrens.
Ich lernte langsam
und wir änderten uns stätig
wir kamen uns näher
und der Schüler ward zum Lehrer.
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Lehrermeditation I | Buchvorstellung | Artikel von Zoran Perowanowitsch | |||||