Rudolf Steiner 1861-1925

Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn) geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: «Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.» Vor diesem Hintergrund war er als Goethe-Herausgeber in Weimar und als Redakteur, Privatlehrer und Vortragsredner in Berlin tätig.

Im Unterschied zu den Kulturschaffenden seiner Zeit, mit denen er in intensivem Austausch stand, erlebte Rudolf Steiner noch eine andere Seite der Wirklichkeit, die geistige Welt, die ihm mit den Mitteln der Bewusstseinsforschung so zugänglich war wie den Naturwissenschaftlern die sichtbare Welt mit den Instrumenten der äußeren Forschung. Diese erweiterte Optik ermöglichte es ihm, auf Gebieten wie der Kunst, der Pädagogik, der Heilpädagogik, der Medizin, der Landwirtschaft, der Ökonomie und der Sozialkunde weitreichende Impulse zu geben, mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation.

Er nannte seine Bewegung «Anthroposophie» (Weisheit vom Menschen) und gründete nach seiner Trennung von der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft, deren Generalsekretär er war, die anthroposophische Gesellschaft. Mit dem Bau des Goetheanum in Dornach in der Schweiz bekam die Gesellschaft ihr Zentrum. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925.

Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen. Es ist in der Rudolf Steiner Gesamtausgabe zum großen Teil ediert.

Lebensstationen

Kraljevec

Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec, damals Ungarn, heute Kroatien, geboren (Im Bild stehend mit seiner jungeren Schwester). Seine Kindheit verbrachte er in Pottschach. Dort arbeitete sein Vater als Telegraphist bei der österreichischen Südbahn. Die Familie, zu der sich im Laufe der Jahre noch eine Schwester und ein Bruder gesellten, wohnte im Stationsgebäude, direkt an den Eisenbahnschienen. Dieses Umfeld liess ihn die Polarität von Natur und Technik erleben..

Wien

Mit 18 Jahren begann Rudolf Steiner ein Studium an der Technischen Hochschule in Wien. Dort belegte er zunächst die Fächer Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Seine inneren Fragen jedoch richteten sich auf das Wesen des Menschen, und er widmete sich verstärkt der Philosophie. Das Phänomen des “Ich-Bewusstseins” wurde eines seiner zentralen Studien.

Weimar

Mit 29 Jahren wird Rudolf Steiner Mitarbeiter im Goethe-Schiller Archiv in Weimar. Zusätzlich zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften gibt er die Gesamtausgabe von Schopenhauer und Jean Paul (bei Cotta) heraus, schreibt vier Bücher, darunter auch “Die Philosophie der Freiheit” und beginnt seine Vortragstätigkeit. Es kommt zu Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Ernst Haeckel, Hermann Grimm und Friedrich Nietzsche.

Berlin

In seiner Berliner Zeit arbeitete er als Herausgeber des Magazins für Literatur und als Lehrer an der Arbeiter-Bildungsschule. Er wurde Vorsitzender des Kreises “Die Kommenden”, in welchem er allwöchentlich mit der zeitgenössischen Kunst und Kulturszene zusammentraf. Seine Vorträge in den theosophischen Kreisen bildeten die Grundlage für seine 1913 begründete Anthroposophische Gesellschaft.

Dornach

Mit dem Umzug nach Dornach und dem Bau des Goetheanums begann die Anthroposophie in der Welt sichtbar zu werden. Steiner stellte in vielen Lebensbereichen manches auf den Kopf und neues auf die Füsse. Für Pädagogik, Medizin, Landwirtschaft, Kunst, Religion und Politik gab er neue Impulse, welche bis heute fortwirken.

(http://www.rudolf-steiner.com/rudolf-steiner/biographie/)


Biographien